Mittwoch, 18. Februar 2015

#8 Mädchen und ihre Probleme



Hallo Ihr Lieben!

Eigentlich wollte ich darüber schreiben wie meine Visumsbeantragung abgelaufen ist. Da ich aber seit einer Woche in den Staaten bin und so viel erlebt habe, möchte ich jetzt erst mal darüber reden:)

Aber erst mal ganz von vorne. Packen. Das war wahrscheinlich das aller schwierigste:) Die Leute von meiner Agentur meinten immer wieder mit Nachdruck das man sich wirklich nur auf 23 kg beschränken sollte, denn Flüge in den USA würden nicht mehr als das zulassen. Da ich für 4 Tage in NY war, und dann erst nach Seattle geflogen bin, traf das auch auf mich zu:(
Dann ging es los: Haufen 1: "Muss unbedingt mit" (Gastgeschenke, Kleidung für die Jahreszeit an der ich ankomme, Kosmetik), Haufen 2: "währ schön wenn das auch mit kann" (Kleidung für die nächste Jahreszeit, Schuhe, Bilder) und zuletzt Haufen 3: "Muss ich während dem Packen aussortieren".
Da ich zum Februar in Seattle ankommen würde waren Wintersachen angesagt, genauso wie Winterschuhe.

 Eine super Erfindung, die ich mir bei einem anderem Au Pair abgeschaut hatte, waren Vakuumbeutel! So genial, das Gewicht bleibt natürlich, aber der Platz der zum Packen bleibt verdoppelt sich:) Als dann alles wichtige eingepackt war ging's dann ans wiegen... 
 
AHH davor hatte ich am meisten Angst, weil es so schon schwer war auf gefühlt 1000 Sachen zu verzichten... Natürlich war mein Koffer zu schwer, ganze 3 kg, als musste ich mein drittes Paar Schuhe, meine 3-4 Sommersachen und ein paar Kleinigkeiten daheim lassen. Jetzt wo ich hier bin muss ich sagen das ich nichts wirklich vermisse, obwohl es doch sehr schön wäre nicht nur 11 Oberteile und 3 Hosen zur Verfügung zu haben. Macht aber gar nichts, denn ich werde hier shoppen gehen:) Nachdem ich also die Sachen rausgenommen hatte, war mein Koffer immer noch zu schwer, ich habe mich aber entschieden es zu riskieren und am Flughafen dann Sachen rauszunehmen. Mein Handgepäck war vieeeelllll zu schwer aber auch da habe ich mir gesagt das noch nie jemand mein Handgepäck gewogen hat, also würde mir das auch nicht passieren:)  Ich weiß schon das es die Gewichtsbeschränkungen aus einem bestimmten Grund gibt, aber dann muss ich sagen wenn ich für 3 Wochen in Urlaub fahre brauch ich sicher nicht so viele Sachen wie wenn ich für 1 Jahr von zu Hause weg bin!
Alles lief aber auch mehr als gut. Naja fast alles... Aber dazu komme ich noch.
Sonntags haben wir im Fernseher gesehen dass mein Flughafen einer von denen war, der leider streiken würde, weshalb wir Montags extra früh losgefahren sind.
Am Counter von Lufthasa angekommen, war ich bereit zu weinen, falls die nette Lady sich dazu entscheiden würde, mir Probleme wegen Übergepäck machen zu müssen:)) Aber wie gesagt, alles mehr als gut gelaufen. Zu gut. Auf die Frage ob ich wüsste das die Koffer- Gewichtbeschränkung auf 23kg laufen würde, meinte ich nur  mit meiner süßesten Stimme, dass mir das bewusst sei, aber ich für ein Jahr als Au Pair weg sein würde und es sooo schwer ist mein Leben auf 23kg zu beschränken. Das war scheinbar für sie genug, denn sie meinte dann das sie das verstehen würde, und winkte den Koffer durch! Als ob mir das nicht genügen würde meinte sie dann auch noch ob ich nicht mein Hangepäcktrolley aufgeben wolle, da die Security Leute gestreikt haben wäre das scheinbar der einfachste Weg Probleme zu vermeiden. Für mich war das mehr als cool, den erstens hatte ich weniger zu schleppen und zweitens würde mich das nichts kosten! Ich meinte nur das der kleine Koffer super wichtig wäre weil da die Sachen für NY (also Klamotten und Dinge die ich brauchen würde falls der große Koffer nicht ankommen würde) drinnen wären. Darauf meinte sie aber nur das dass überhaupt kein Problem sei. Also wie gesagt alles mehr als genial gelaufen. Meine Fluge wären nicht die besten meines Lebens, aber beide sehr leer, sodass ich immer 2 Plätze zu Verfügung hatte, was hies: zum ersten Mal in einem Flugzeug "gut" schlafen:)
Angekommen in NY war ich einfach nur hin und weg, von oben sah die Stadt genau so aus wie ich sie mir vorgestellt hatte. Unglaublich. Aber wie man so sagt, man muss zurück auf den Boden kommen. Und genau das war dann der Part der die ganze Reise furchtbar gemacht hat. Ok das ist übertrieben, aber ich war schon ganz schön stinkig:) Erst musste ich mehr als eine Stunde an der Passkontrolle anstehen, was absolut k*** war denn man ist aufgeregt und will gleich alles sehen, aber nein ernst mal ewig anstehen um dann 30 Sekunden lang das schönste Lächeln aufzusetzen das man hat, bis der Officer dein Pass kontrolliert hat. Ich war müde, voll Adrenalin und wollte einfach nur da durch. Um mich bei Laune zu halten, erinnerte ich mich immer wieder selber daran dass ich in NY war, DER Stadt.
 Als ich aber dann durch die Passkontrolle zu dem Laufbändern der Koffer kam, half aber nicht mal das mehr. Laufband 5, lief nicht mehr (ist ja klar, ich mein nach einer Stunde), dafür standen alle übrigen Koffer daneben. 6 Mal. 6 Mal bin ich um die Koffer Insel gelaufen und habe nach meinem Hab und Gut Ausschau gehalten. 6 Mal, bis ich dann realisiert habe das sie nicht auftauchen werden egal wie oft ich schaue. Ich kann es euch sagen, es war eine riesige Überwindung nicht anzufangen zu heulen. Der Officer dehn ich dann gefragt habe, meinte nur mit einem lachen, das ich und noch jemand, zwei von ungefähr 200 Personen sei denen Koffer "lost" seien. "lost" = verloren, und auf nie mehr wieder sehen oder "lost" = in Deutschland, und kommen morgen mit dem nächsten Flug????? Nachdem ich dann drei mal die selbe Frage gesellt hatte, was den mit meinen Koffer sei, muss er dann wirklich gemerkt haben das ich am durchdrehen war, denn dann hat er mir dann auch auf verständlichem Englisch erklärt, dass ich zu einer Office gehen soll um da alle wichtigen Daten aufzugeben, meine Koffer würden morgen wahrscheinlich kommen.
Ich weis nicht woher ich die Ruhe bekommen habe, aber ich bin dann tatsächlich rausgelaufen habe der Frau von meiner Agentur die mich abgeholt hat, erklärt was das Problem sei und sind dann gemeinsam zu dem Office von dem der Officer geredet hatte. Als Entschädigung für meinen Verlust, und dafür das ich rein gar nichts zum anziehen oder zum wechseln hatte, hat die Airline mir dann tatsächlich 50 Dollar gegeben.
Da es einfach nicht schlimmer werden konnte, habe ich mich entschieden das bestmögliche daraus zu machen:) Was die beste Entscheidung war, schon im Bus hab ich die tollsten Mädels kennen gelernt, die mir alle angeboten haben, falls ich irgendwas brauchen sollte, ich mich nur bei ihnen zu melden bräuchte:)
Alles in allem war alles halb sooo wild. Ich bin nur ein Mensch der gerne motzt, trotzdem bin ich sehr dankbar heil und gesund angekommen zu sein und so tolle Menschen kennen gelernt zu haben!

Ich hoffe ich konnte mit diesem Post alle davon abhalten, jemals das Handgepäck mit all den wichtigen Sachen aufzugeben. 

Einen wunderschönen und gesegneten Tag euch!
 
 

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