Donnerstag, 5. Februar 2015

#6 viel Trubel um garnix

Hallo ihr Lieben!

Wie schon im letzten Post versprochen (hier) möchte ich heute über mein Interview schreiben. Ich möchte euch Au Pair Bewerber die Angst nehmen, denn tatsächlich ist da viel Trubel um garnix:)

Bis ich endlich alle Papiere so hochgeladen hatte das sie in Ordnung waren und auch meiner Betreuerin gefallen haben, ist wirklich viel Zeit vergangen. Wie schon in einem anderen Post erzählt (hier) kann ich nur betonen euch früh genug um den Papierkram zu kümmern. Das war nämlich auch mein Fehler, ich hatte die Zeit die das alles beansprucht hat völlig unterschätzt... Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, 3 Monate reichen nicht aus. Bei mir waren alle im Urlaub, ob das der Arzt war, ein Kumpel der mir beim Video dreh hilft, die Leute für die Referenzen oder die Betreuerin. Immer war irgendwas, jemand konnte nicht, oder ich selbst habe etwas vor mich her geschoben.
So jetzt aber zum Interview. Alle Papiere inklusive Video waren hochgeladen. Der Termin für das Interview gemacht. Und ich war super aufgeregt.
Natürlich sind wir mit viel zu viel Zeit losgefahren, ganz nach dem Motto: Lieber zu früh als zu spät:) Also haben wir (mein Papa hatte mich gefahren, ich war zu aufgeregt um selbst zu fahren:) WICHTIG man muss alleine zum Interview, die Begleitung muss warten) uns entschieden, da die Sonne geschienen hatte, eine runde um den Block zu laufen und so die halbe Stunde tot zu schlagen. Die Aufregung war immer noch genauso, oder wenn nicht sogar noch größer, als vorher, aber die halbe Stunde war vorbei und ich konnte pünktlich bei meiner Betreuerin klingeln.  Ich weiß nicht ob das bei allen so ist, aber mein Interview war bei der Betreuerin zu Hause. Somit war auch die Atmosphäre viel lockerer als bei einem Bewerbungsgespräch. Sie hat mich dann in ein kleinen Raum geleitet, der wahrscheinlich beides ist, Abstellkammer und Büro. Was mir gar nichts aus gemacht hat, im Gegenteil ich war plötzlich ganz ruhig und konzentriert. Nach den üblichen Fragen, ob man was trinken will (sagt immer ja, auch wenn ihr nicht durstig seit, während so viel Gerede braucht ihr sicher was:) ) oder ob  man gut her gefunden hat, ging es dann auch schon los. Das Interview wurde in 3 Teile geteilt:
  1. Fragen rund um meine Bewerbung und meine Person, alles auf Englisch 
  2. ein Test aus London, rund 170 Fragen zum Ankreuzen, auf Deutsch 
  3. Verbesserung der Bewerbung, ebenfalls auf Deutsch 
 
Als erstes waren die Fragen auf Englisch dran. Man muss auf alle Fälle 35 Minuten zusammen auf Englisch reden, die Betreuerin entscheidet dann nach Bedarf ob das reicht oder ob sie noch mehr hören möchte. Bei mir waren es zum Glück nur 35 Minuten, die mir vorkamen wie 5628 Stunden. Sie hat ganz normale Fragen gestellt, wie zum Beispiel:

Warum möchtest du ein Au Pair Jahr machen?
Wie bist du auf AIFS gestoßen?
Erzähl mir von deinen Kinderbetreuungsstunden. 
Was macht dir mehr Spaß, mit Kindern in einer Gruppe zu spielen oder mit nur einem Kind?
Was sind deine Stärken und Schwächen? 
Welche Eigenschaften schätzt du an anderen?
Vor was hast du am meisten Furcht in den USA?
Wie schätzt du dich selber als Fahrer in den USA vor? 

Viele Fragen auf die man sich sicher vorbereiten kann und sollte, gerade die Fragen zu den Stärken und Schwächen. Vor allem haben sie viel Ähnlichkeit mit denen eines Bewerbungsgespräches, man muss als im Kopf nur übersetzen. 
Viele Fragen sind aber auch eher spontan, wenn der Betreuerin was auffällt oder sie was interessiert, dann fragt sie auch einfach so. Man sollte also auf beides vorbereitet sein:) 
Zu allem was ich gesagt habe, hat sie sich etwas aufgeschrieben. (Für den Bericht den sie zu jedem Au Pair schreiben muss, sie ist schließlich die einzige Person die mich persönlich kennen gelernt hat) Und wenn ich was nicht gewusst oder verstanden habe, dann konnte ich einfach fragen. Wie zum Beispiel zu der Frage "fahren in den USA": Ich meinte, dass ich glaube, dass es am Anfang sicher stessig ist sich umzugewöhnen aber das ja überall die StVO gleich oder ähnlich ist, sodass ich da zuversichtlich bin. So und da war es auch schon, wie bitte heißt StVO auf Englisch, nicht gerade eines der Worte in meinem Alltag:) Was gar kein Problem war, weil ich es einfach auf Deutsch gesagt habe, darauf nickte sie nur, und so gieng es 3/4 Mal, was denke ich in Ordnung war:) 
 
Nach der Frage Stunde, ging es dann gleich so weiter. Ich musste einen Test aus London ausfüllen. Um die 170 Fragen rund um meine Person. Irgendein Test der vorab schon mal Bewerber ausschließen soll die für ein Au Pair Jahr nicht geeignet sind. Überhaupt nicht schlimm, meine Betreuerin hat mich alleine gelassen und ich hatte rund 30 Minuten Zeit die Fragen wahrheitsgemäß anzukreuzen. Es gibt bei solchen Psychologischen Tests kein Richtig oder Falsch, am Schluss wird dann nur ausgewertet wie man so tickt. 

So oder so ähnlich war eine Frage
Was ist deine Vorstellung von dem perfektem Abend? 
a) auf eine Party mit meinen Mädels
b) ins Kino gehen 
c) mit einem guten Buch und einem Tee in meinem Bett

Man hat ständig das Gefühl die Fragen würden sich wiederholen, was daran liegt das sie mindestens 3 mal gestellt werden, mit dem Unterschied das sie aus einem anderem Blickwinkel gestellt werden. So sieht man dann ob man zum Beispiel c) angekreuzt hat weil man glaubt das das die Agentur hören will, nicht aber weil man in Wirklichkeit so denkt. Ich denke wenn sich diese Frage aus verschiedenen Blickwinkel wiederholt, kann man daraus beispielsweise schließen ob ich ein Eigenbrötler oder eine durchaus Gruppen-freundliche Person bin:) Vor dem Test braucht man keine Angst haben, meine Betreuerin meinte danach das ihre Chefin jetzt schon ca. 20 Jahre in dem Beruf arbeitet und das bei ihr, wenn es hochkommt, 3-5 Bewerber in der Zeit durchgefallen sind. 
Leider bekommt man das Ergebnis des Tests nicht gleich gesagt sondern erst später per Post aus London. 

Mein Interview ging ganze 4 Stunden was überdurchschnittlich viel ist, mein Papa war auch entsprechend angesäuert um es schön auszudrücken:)  Das lag daran das wir viel an meiner Bewerbung verbessern mussten, meine Betreuerin hatte leider vorher keine Zeit gehabt meine Bewerbung anzuschauen, so meinte sie zumindest, denn es waren dann doch einige Sachen bei denen sie meinte, hier würde Bonn streiken (also der Hauptsitz der Agentur, der die Bewerbung vor dem Freischalten nochmal durchschaut). Wir saßen Ewigkeiten an meinen Referenzen, da ich viele Kinderbetreuungsstunden schätzen musste weil ich kein Buch geführt hatte. Am Ende haben wir dann mein Host Family Letter gekürzt und ein Paar Feinheiten besprochen. Ich habe mir immer wieder Notizen gemacht, was ich wirklich nur empfehlen kann, denn im nachhinein werdet ihr euch danken:)

Das Interview ist also alles in allem sehr gut verlaufen, und wenn ich mich jetzt zurück erinnere, war ich wie immer viel zu aufgeregt:) Ich kann euch natürlich nicht die Aufregung nehmen, aber vielleicht hat dieser Post euch einen kleinen Einblick gewähren können wie es so ablaufen kann und auf was ihr euch vielleicht einstellen könnt:)
Wie immer, wenn jemand seine Erfahrungen teilen möchte oder Fragen zum Thema Interview hat, einfach in die Kommentaren schreiben:)
 

Einen wunderschönen und gesegneten Tag euch!
 







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